Die Welt um uns herum dreht sich immer schneller. Das gilt vor allem für unsere modernen Arbeitswelten. Umso wichtiger ist es, dass du dich selbst und deine eigenen Bedürfnisse nicht aus den Augen verlierst. Das hört sich erst mal sehr plausibel an und du fragst dich dabei: "Was ist das Problem dabei?" Tatsächlich fängt bei nicht wenigen Menschen das Problem bereits ganz am Anfang an. Denn sie wissen gar nicht genau, was ihre eigenen Bedürfnisse sind. Denn sie sind sogenannte People Pleaser.
Was kennzeichnet das People Pleasing-Verhalten?
People Pleasing beschreibt ein Verhalten, welches sich wie folgt charakterisieren lässt:
Starker Wunsch nach Anerkennung: People Pleaser streben danach, von anderen gemocht und akzeptiert zu werden, oft auf Kosten der eigenen Bedürfnisse.
Schwierigkeit, „Nein“ zu sagen: Sie haben Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen, und sagen oft „Ja“, auch wenn sie sich überfordert fühlen oder eigentlich „Nein“ sagen möchten.
Fokus auf die Bedürfnisse anderer: People Pleaser stellen die Wünsche und Erwartungen anderer über ihre eigenen, was oft zu einer Vernachlässigung ihrer persönlichen Ziele führt.
Angst vor Ablehnung: Die Angst, abgelehnt oder kritisiert zu werden, treibt People Pleaser dazu, sich übermäßig anzupassen und Konflikte zu vermeiden.
Hohe Anpassungsbereitschaft: Sie neigen dazu, ihre Meinungen und Verhaltensweisen anzupassen, um anderen zu gefallen und unangenehme Situationen zu vermeiden.
Verlust an Selbstwertbewusstsein: Durch die ständige Anpassung an die Erwartungen anderer verlieren People Pleaser oft das Bewusstsein für ihre eigenen Werte und Stärken.
Übernahme von zu viel Verantwortung: Sie neigen dazu, mehr Verantwortung zu übernehmen, als sie bewältigen können, um anderen zu gefallen und als wertvoll wahrgenommen zu werden.
Schlechtes Selbstbild und Unsicherheit: Im Kern zweifeln People Pleaser oft an ihrem eigenen Wert und suchen Bestätigung und Erfüllung durch das Wohlwollen anderer.
Wenn du deine eigenen Bedürfnisse überhaupt nicht kennst
Vielleicht kennst du das: Eines Morgens wachst du auf, und plötzlich stellt sich die Frage: „Ist der Job, den ich gerade mache, wirklich das, was ich will?“ Denn es ist zwar gut möglich, dass du von der Papierfom her äußerst erfolgreich bist und alles wie am Schnürchen klappt und nach (Karriere-)Plan läuft. Und dennoch fühlt es sich alles irgendwie fad, ja regelrecht falsch an.
Gesundheitliche Alarmzeichen der Erschöpfung
Auch wenn deine Karriere objektiv betrachtet erfolgreich verläuft – du erreichst deine Ziele, erhältst Anerkennung und vielleicht auch finanzielle Sicherheit – kann es vorkommen, dass sich innerlich ein Gefühl der Erschöpfung breitmacht. Du fühlst dich müde, leer und irgendwie ausgelaugt, obwohl nach außen hin alles stimmt. Das kann ein Indiz dafür sein, dass du in deinem Job nicht mehr deinem eigenen inneren Kompass folgst. Stattdessen richtest du deine Entscheidungen und dein Tun unbewusst an den Erwartungen und Wünschen anderer aus. Typisch für Menschen, die stark zum People Pleasing neigen, ist, dass sie sich anpassen, um es allen recht zu machen, dabei jedoch ihre eigenen Bedürfnisse übersehen. Dies führt langfristig zu innerer Unzufriedenheit, auch wenn die äußeren Rahmenbedingungen vermeintlich perfekt sind.
Selbstfindung im Job – Warum sie so wichtig ist
Selbstfindung bedeutet, dass du dich selbst besser verstehst. Du erkennst deine Werte, deine Wünsche und – last but not least – deine Stärken und Schwächen. Das ist der erste Schritt. Viele Menschen arbeiten jahrelang in Jobs, die sie finanziell absichern, aber innerlich nicht erfüllen. Vielleicht kennst du das auch. Dann ist Selbstfindung der Prozess, der dir hilft herauszufinden, was dich wirklich antreibt, was du im Job erreichen willst und wo du mit deinen Fähigkeiten den größten Unterschied machen kannst.
Dieser Prozess kann zu weitreichenden Veränderungen führen. Vielleicht setzt du neue Prioritäten oder merkst, dass der Job, den du gerade machst, überhaupt nicht mehr mit deinen ursprünglichen Zielen übereinstimmt. Es ist wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein und diese Erkenntnisse anzunehmen. Nur so kannst du entscheiden, ob und wie du Veränderungen anstoßen willst.
Selbstfindung ist kein Selbstläufer
Selbstfindung ist jedoch kein Selbstläufer. Der Prozess ist oft alles andere als einfach – besonders dann, wenn von außen Druck auf dich ausgeübt wird. Die Stimmen anderer Menschen, die dir einreden, wie du zu sein hast, können die Klarheit trüben, die du durch Selbstfindung erlangst. Oft musst du dich entscheiden, ob du in einem sicheren, aber möglicherweise nicht erfüllenden Job bleibst oder den mutigen Schritt ins Ungewisse wagst.
Genau hier hilft dir Selbstfindung weiter. Sie ermöglicht es dir, klarer zu denken, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen und mutig genug zu sein, so dass du auch unbequeme Entscheidungen, die bei anderen auf wenig Verständnis stoßen, treffen kannst. Denn letztendlich geht es darum, dein Leben und deine Karriere in Einklang mit deinen Werten zu bringen, um dein Leben langfristig zufrieden und gesund verbringen zu können.
Der Einfluss von Selbstfindung auf deine Karriere
Erst wenn du weißt, was dir wirklich wichtig ist, kannst du bewusst auf deine Ziele hinarbeiten. Dann erst bist du wirklich in der Lage, klar zu entscheiden, welche Projekte und Aufgaben zu dir passen und welche nicht. Unterlässt du dies bzw. versäumst es, weil du sagst, das ist nicht so wichtig, ich kann mich da anpassen, ich bin nicht so engstirnig, oder Ähnliches, dann läufst du Gefahr, dich im Alltagstrott zu verlieren. Ehe du dich versiehst, landest du dann an einem Ort, der zum Kern deines Wesens gar nicht passt und der sich als Sackgasse herausstellt. In der Zwischenzeit bist du dann zwar beschäftigt, aber nicht wirklich produktiv. Und so kommst du auch nicht richtig voran, geschweige denn, dass du eine erfüllende Karriere erleben kannst. Ohne regelmäßige Reflexion wirst du letzten Endes zum Spielball der Erwartungen anderer – sei es von Vorgesetzten, Kolleg:innen oder den gesellschaftlichen Normen.
Hörst du jedoch alternativ auf dich selbst, wirst du auf Dauer weniger gestresst sein und wirst dafür mit mehr Klarheit im Kopf belohnt. Dich bestimmen nicht mehr die Erwartungen der anderen, sondern du schlägst deine eigenen Pflöcke ein und setzt deine eigenen Prioritäten. Diese Klarheit ermöglicht nicht nur bessere Karriereentscheidungen, sondern eröffnet zudem die Chance auf mehr Erfolg im Job.
Selbstfindung als Booster für deine körperliche und mentale Gesundheit
Ein oft übersehener Aspekt der Selbstfindung ist ihr positiver Einfluss auf die körperliche und mentale Gesundheit. Wer sich ständig nur von den Erwartungen anderer leiten lässt, verliert irgendwann den Kontakt zu den eigenen Bedürfnissen. Dies führt unweigerlich zu Stress, Überlastung und in vielen Fällen sogar zu Burnout. Wenn du dich selbst besser verstehst und deine Grenzen erkennst, kannst du diese Risiken deutlich verringern.
Selbstfindung hilft dir, rechtzeitig zu erkennen, wann es zu viel wird. Du lernst, auf deine eigenen Bedürfnisse zu hören und dieser auch in deinem innerem inneren Team für die notwendige Durchsetzungskraft zu verhelfen. Das kann geschehen, indem du eine Pause machst oder eine Aufgabe ablehnst, die dich überlasten würde. Diese Fähigkeit schützt nicht nur deine mentale Gesundheit, sondern bewahrt auch deinen Körper vor den Folgen von Überlastung. Studien zeigen, dass Menschen, die sich aktiv mit sich selbst auseinandersetzen, weniger anfällig für stressbedingte Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Probleme oder Schlafstörungen sind.
Warum Selbstfindung auch eine Form der Burnout-Prophylaxe ist
Selbstfindung ist ein entscheidender Faktor, um dich vor Burnout zu schützen. Indem du deine Bedürfnisse und Grenzen klar erkennst, kannst du frühzeitig gegensteuern, wenn du merkst, dass du aus dem Gleichgewicht gerätst. Menschen, die regelmäßig Selbstreflexion betreiben, sind in der Lage, rechtzeitig Pausen einzulegen und Aufgaben abzugeben, bevor sie sich überlasten.
Dies ist nicht nur ein Schutz für deine mentale Gesundheit, sondern wirkt sich auch auf deine körperliche Verfassung aus. Wenn du deine Prioritäten klar gesetzt hast, wirst du weniger von äußeren Einflüssen gestresst. Dein Körper reagiert darauf, indem er weniger Stresshormone produziert. Dies verbessert deine Schlafqualität, stärkt dein Immunsystem und steigert deine allgemeine Lebenszufriedenheit.
Die latente Gefahr des People Pleasing-Verhaltens
Menschen, die zum People Pleasing neigen, haben besonders große Schwierigkeiten, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und für sich einzustehen. Sie sind so darauf fokussiert, es anderen recht zu machen, dass sie den Kontakt zu sich selbst verlieren. Bevor sie darüber nachdenken, was sie selbst wollen, konzentrieren sie sich darauf, die Erwartungen anderer zu erfüllen – sei es die des Vorgesetzten, der Kollegin oder von Kundinnen.
Dieses Verhalten führt unweigerlich zu innerer Erschöpfung. Denn wenn du immer „Ja“ sagst, obwohl du „Nein“ meinst, leidet dein Selbstvertrauen und letztlich auch deine Performance. People Pleasing mag kurzfristig dazu führen, dass du als hilfsbereit wahrgenommen wirst, doch langfristig führt es zu Überforderung und Unzufriedenheit.
Wie Selbstfindung dir hilft, People Pleasing loszulassen
Durch Selbstfindung trennst du quasi die "Spreu vom Weizen". Auf der einen Seite deine eigenen Bedürfnisse, Werte, Wünsche. Auf der anderen die der anderen. Im Ergebnis ermächtigst du dich selbst mit harten Fakten und eindeutigen Argumenten zu sagen: Sieh, das ist es, was du selbst willst. Passt das zu dem der anderen? Nein. Also lass es.
Sobald du weißt, was du wirklich willst, beginnst du automatisch, dies klarer in Botschaften umwandeln zu können. Du bist dann in der Lage, „Nein“ zu sagen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, weil du weißt, dass du nach deinen eigenen Werten handelst.
Selbstfindung stärkt dein tief empfundenes Selbstvertrauen, das Vertrauen in dich Selbst, in deine Werte und Bedürfnisse:
Du bist dann nicht mehr auf die ständige Zustimmung anderer angewiesen.
Du lebst stärker nach deinen eigenen Überzeugungen und wirst weniger anfällig für den Druck, es allen recht machen zu müssen.
Du erlebst die Freiheit, deinen eigenen Weg zu gehen.
Du "hechelst" nicht mehr in allem, was du tust, der Frage nach, was wohl die anderen um dich herum von dir erwarten.
5 To-Go-Tipps für eine gesunde Selbstfindung im Job
Damit du das Konzept der Selbstfindung erfolgreich in deinen Arbeitsalltag integrieren kannst, habe ich zum Abschluss für dich fünf praktische Tipps zum Mitnehmen formuliert:
Selbstreflexion betreiben:
Nimm dir regelmäßig Zeit, um über deinen Job und deine Aufgaben nachzudenken. Frage dich, welche Tätigkeiten dir Energie geben und welche dich erschöpfen. Schreibe deine Gedanken auf, um Muster zu erkennen und zu verstehen, was dir wirklich wichtig ist. Das kannst du schriftlich mit Hilfe eines Journals machen, um eine objektive Nachvollziehbarkeit und Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Deine Werte und Prioritäten definieren:
Setze dich bewusst mit deinen Werten auseinander. Was ist dir im Job wirklich wichtig? Freiheit, Sicherheit, Kreativität? Schreibe deine wichtigsten Werte auf und vergleiche sie mit deiner aktuellen beruflichen Situation.
Stärken erkennen und nutzen:
Werde dir deiner Stärken bewusst und nutze sie aktiv in deinem Job. Frage auch Kollegen oder Freunde, welche Fähigkeiten sie bei dir schätzen. Wenn du deine Stärken kennst, wirst du erfolgreicher und zufriedener arbeiten.
Ziele setzen und verfolgen:
Definiere klare, erreichbare Ziele für deinen beruflichen Weg. Achte darauf, dass sie mit deinen Werten und Stärken übereinstimmen. So schaffst du eine klare Richtung und kannst deine Prioritäten besser setzen.
Flexibel bleiben und neu Selbstfindung immer wieder "updaten":
Selbstfindung ist ein fortlaufender Prozess. Es ist wichtig, immer wieder zu prüfen, ob deine Ziele und Prioritäten noch zu deiner aktuellen Situation passen. Wenn nicht, sei flexibel und ändere deine Richtung, um im Einklang mit dir selbst zu bleiben.
Selbstfindung als Schlüssel zu einem gesünderen Arbeitsleben
Selbstfindung ist nicht nur der Schlüssel zu beruflichem Erfolg und einer erfüllten Karriere. Es dient auch einem gesünderen Arbeitsleben. Wenn du dich selbst besser verstehst und für deine Bedürfnisse einstehst, wirst du langfristig zufriedener, weniger gestresst und erfolgreicher sein. Indem du lernst, deine eigenen Grenzen zu erkennen und „Nein“ zu sagen, schützt du dich vor Überlastung und Burnout.
Bist du bereit für Selbstfindung als Schlüssel für deine Karriere?
Nutze die Strategie der Selbstfindung, um deinen beruflichen und persönlichen Weg bewusst und gesund zu gestalten! Für eine zweite Perspektive kannst du dich bei diesem wichtigen, grundlegenden Prozess, um deine People Pleasing-Verhalten zu überwinden, von mir unterstützen lassen.
Melde dich für ein unverbindliches Kennenlerngespräch und finde heraus, wie wir gemeinsam an deiner persönlichen Entwicklung arbeiten können!
Für Fragen oder Anliegen kannst du mich auch per E-Mail kontaktieren unter info@verena-stahl.ch.
Herzlichst, Verena Stahl