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Weniger Konflikte dank Gewaltfreier Kommunikation


Zwei Mädchen bilden mit ihren Händen ein Herz vor der untergehenden Sonne
Lovely contact

Als ich das erste Mal "Gewaltfreie Kommunikation - GfK" hörte, schreckte mich der Name ein wenig ab. Ich hatte Rat gesucht wegen einer schwierigen privaten Kommunikationssituation und wurde daraufhin gefragt, ob ich es schon mal mit gewaltfreier Kommunikation versucht hätte. Wollte mir die Person etwa gewalttätige Kommunikation unterstellen?


Es war definitiv keine "Liebe auf den 1. Blick" zwischen GfK und mir.




Jahre später sollte sich das ändern, und bei mir stellte sich die Erkenntnis ein: Das ist ein prima Tool, um in einen ehrlichen und konstruktiven Kontakt mit anderen Menschen zu treten. Denn weniger Konflikte dank Gewaltfreier Kommunikation.


Die Methode Gewaltfreie Kommunikation

GfK wurde im Jahr 1984 von Marshall B. Rosenberg, einem US-amerikanischen Psychologen (*1934, †2015) entwickelt. Rosenbergs Verständnis von Kommunikation und Gewaltlosigkeit wurde stark von Gandhis Philosophie der Gewaltlosigkeit geprägt, was den Namen GfK erklärt. Die Methode basiert auf der emphatischen Grundhaltung beim Senden und Empfangen von Botschaften und zwar nach aussen (der/die andere ist grundsätzlich liebenswert) wie nach innen (ich bin grundsätzlich liebenswert). Damit steht GfK auf den festen Säulen von Humanismus und einem positiven Menschenbild. Und es geht um mehr als um eine schnelle, vordergründige Konfliktlösung. Die Leitmaxime von GfK lautet, auch in herausfordernden Situationen menschlich zu bleiben und sich auf Empathie als Schlüssel zu echter, authentischer Verbindung zurückzubesinnen. Weniger Konflikte dank Gewaltfreier Kommunikation.

Die 4 Schritte der Gewaltfreien Kommunikation

Daneben steht GfK für eine prozessorientierte Vorgehensweise. Zwischenmenschliche Kommunikation sollte demnach in folgenden 4 Schritten ablaufen, wobei nicht immer alle Schritte explizit erfolgen müssen. Wichtig ist, dass sie "mitgedacht" sind:

  1. Sage (höre), was du beobachtest, ohne zu bewerten.

  2. Benenne (höre) ein Gefühl, das in dieser konkreten Situation (nicht verallgemeinert "immer/nie") sich bei dir zeigt.

  3. Identifiziere das Bedürfnis (das eigene / und das des anderen), das hinter dem Gefühl steht (und mache dir bewusst, dass Ihr möglicherweise nur einen Konflikt auf der Ebene der gewählten Strategie habt, nicht auf der Ebene des Bedürfnisses).

  4. Richte eine klare Bitte an die andere Person (und höre diese klare Bitte).


GfK in beruflichen Situationen:

  1. Ein Teammitglied hat eine Frist verpasst, die Chefin sagt: "Warum kannst du deine Aufgaben nie pünktlich erledigen? Das ist wirklich unprofessionell!" Stattdessen: "Hier hast du die Frist verpasst. Was war da los? Wie können wir in Zukunft sicherstellen, dass alles reibungslos läuft?"

  2. Kollege A gibt unaufgefordert kritisches Feedback, Kollegin B erwidert: "Kümmere dich mal um deine eigenen Angelegenheiten!" Stattdessen: "Ich schätze es, dass du mir helfen möchtest. Wenn du dies so unvermittelt machst, trifft mich das unvorbereitet. Für zukünftiges Feedback wäre es hilfreich, wenn wir vorher einen geeigneten Zeitpunkt dafür vereinbaren."

  3. Im Team formiert sich gravierender Widerstand gegen eine Entscheidung des Teamleaders, der daraufhin sagt: "Die Entscheidung ist gefallen, darüber wird nicht diskutiert." Stattdessen: "Ich verstehe, dass einige von euch Bedenken haben. Lasst uns dies in Ruhe besprechen und gemeinsam überlegen, wie wir vorgehen können."


Welches "Label" für Gewaltfreie Kommunikation wählen?

Wie eingangs an meinem eigenen Beispiel erläutert, kann "Gewaltfreie Kommunikation" leicht missverstanden werden, da "Gewalt" oft mit physischer Gewalt in Verbindung gebracht wird. Darunter könnte die Akzeptanz dem Konzept gegenüber leiden.


"Wertschätzende Kommunikation" klingt demgegenüber positiver, da der Schwerpunkt auf dem Positiven, dem Wert und der Anerkennung liegt.


"Gewaltfreie Kommunikation" als Bezeichnung hat jedoch auch Vorteile. Zunächst mal ist da der hohe Bekanntheitsgrad des Labels. Die Bezeichnung ist einprägsam und hebt stärker den Kontrast zur alltäglichen, oft "gewalttätigen" (im Sinne von verletzenden) Kommunikation hervor. Schliesslich ist die 4-stufige Regel strukturiert und leicht anwendbar.


Ob wir unserer Kommunikation das "Label" 'wertschätzend' oder 'gewaltfrei' geben, ist letzten Endes unerheblich. Es zählt das Bestreben, ehrlich, empathisch und konstruktiv zu kommunizieren. So verbessern wir unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und bewirken im Alltag und im Business mehr Klarheit, Leichtigkeit und Effizienz.


Wenn du mit meiner Unterstützung die gewaltfreie bzw. wertschätzende Kommunikation auf eine ganz natürliche und einfach anwendbare Art und Weise in dein Leben integrieren möchtest, melde dich gerne bei mir für ein auf deine Bedürfnisse zugeschnittenes Kommunikationstraining.


Herzlichst, Verena Stahl


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