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Hohe Erwartungen von Weihnachten


Eine Familie beschenkt sich zu Weihnachten gegenseitig
Weihnachten

Weihnachten – das Fest der Liebe, des Zusammenkommens und der inneren Einkehr. Ertönt "Driving Home for Christmas" von Chris Rea im Radio, werden Erinnerungen an Fahrten nach Hause zum traditionellen Familienfest wach. Eine emotionale, innere Reise zu unseren Wurzeln, alten Erinnerungen und tiefen Emotionen. Genau dies kann Sprengstoff bergen.



Das Problem von zu hohen Erwartungen

Sogenannte Erwartungs-Erwartungen sind Erwartungen, die du innerlich an dich selbst stellst, wenn du überlegst, was andere von dir erwarten. Vielleicht glaubst du, dass deine Familie erwartet, du bringst für alle große Geschenke mit, bist die ganze Zeit gutgelaunt und voller Unternehmungslust. Tatsächlich bist du gestresst und wünscht dir vor allem deine Ruhe. Und ein halbes Vermögen für deine ganze Sippschaft möchtest du auch nicht gleich ausgeben. Dennoch erzeugt dein Erwarten von an dich gerichtete Erwartungen einen enormen Druck und kann dir so richtig die Vorfreude aufs Fest vermiesen.


Was lösen "Erwartungen von Erwartungen" im einzelnen aus?


1. Soziale Erwartungen sind Normen und Werte einer Gesellschaft bzw. Gruppe wie z.B. die Herkunftsfamilie mit Eltern u d Geschwistern. Sie beeinflussen unser Verhalten, weil wir das Bedürfnis haben, dazu zu gehören und akzeptiert zu werden.


2. Mit Selbstkonzept ist die Art und Weise gemeint, wie wir uns selbst sehen und wie wir glauben, dass andere uns sehen. Es übt einen starken Einfluss auf unser Verhalten in verschiedenen Situationen aus. Glauben wir beispielsweise, andere richten bestimmte Erwartungen an uns, setzt uns dies unter Druck, sie zu erfüllen, auch ohne dass die Erwartungen ausdrücklich geäussert worden wäre. Letzten Endes sind es vielfach wir selbst, die die eigenen Erwartungen in andere hinein projizieren.


3. Fehlende Kommunikation mit der Folge von Missverständnissen und Fehlinterpretationen. Unter Umständen treten falsche Annahmen an die Stelle von Wissen.


In der kognitiven Psychologie und der Sozialpsychologie beschäftigen sich Konzepte wie "self-fulfilling prophecies" (sich selbst erfüllende Prophezeiungen) und "Theory of Mind" (Theorie des Mentalen) damit, wie unsere Erwartungen unser Verhalten und unsere Interpretation der Erwartungen anderer beeinflussen.


Drei Tipps, um dein Mindset zu ändern:


1. Reflektion als Schlüssel: Erkenne, dass viele deiner Erwartungen nicht von anderen kommen, sondern von dir selbst. Frage dich: "Was möchte ich wirklich? Wie möchte ich die Feiertage verbringen?"


2. Kommunikation öffnet Türen: Rede mit deiner Familie und deinen Freund:innen über deine Gefühle und Erwartungen. Vielleicht stellst du fest, dass sie gar nicht so hohe Ansprüche an dich stellen, wie du denkst. Ein offener Austausch kann viele Missverständnisse klären und den Druck nehmen.


3. Akzeptiere die Unvollkommenheit: Kein Weihnachtsfest wird perfekt sein, und das ist in Ordnung. Akzeptiere, dass Dinge schiefgehen können, dass das Essen vielleicht nicht perfekt ist oder dass es Streitigkeiten gibt. Im Coaching lernen wir, diese Unvollkommenheiten zu akzeptieren und sie sogar zu schätzen.


Frohe Weihnachten - ganz ohne überhöhte Erwartungen

Ich hoffe, mit diesen Erkenntnissen im Gepäck lösen bei dir nun die Klänge von "Driving Home for Christmas" ungetrübte Vorfreude auf ein harmonisches Beisammensein mit Family & Friends aus.


Herzlichst, Verena Stahl


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